08.11.2020

Bail-in

Was bedeutet Bail-in?

Bail-in ist ein Begriff aus der Finanzwelt und bezieht sich auf eine spezielle Form der Bankenrettung, bei der die Verluste von Banken oder anderen Finanzinstituten auf die Gläubiger und Aktionäre der Bank übertragen werden. Im Gegensatz zum Bail-out, bei dem eine externe Institution wie der Staat oder eine Zentralbank einspringt, um eine Bank zu retten, sollen beim Bail-in die Gläubiger und Aktionäre der Bank die Verluste tragen und damit einen Teil der Kosten für die Rettung tragen.

Was bedeutet dies im Falle einer Bankenkriese?

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Konkret bedeutet dies, dass im Falle einer Krise bei einer Bank oder einem Finanzinstitut, das unter der Kontrolle einer Aufsichtsbehörde steht, zunächst versucht wird, die Verluste aus den Eigenmitteln der Bank zu decken. Wenn diese nicht ausreichen, können die Gläubiger und Aktionäre zur Kasse gebeten werden und beispielsweise auf einen Teil ihrer Forderungen oder ihrer Einlagen verzichten, um die Bank zu stabilisieren.

Der Gedanke hinter Bail-in

Die Idee hinter dem Bail-in ist, dass diejenigen, die das Risiko einer Bank eingehen, auch für die Verluste haften sollten, die aus diesem Risiko entstehen. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass die Steuerzahler für die Rettung von Banken aufkommen müssen, wie es bei einem Bail-out der Fall wäre. Bail-ins sollen auch Anreize für eine bessere Risikobewertung und -kontrolle durch Banken schaffen, da die Gläubiger und Aktionäre eher dazu neigen werden, in sichere und stabile Banken zu investieren.

Wie kann sich der eifache Sparer schützen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie einfache Sparer sich schützen können:

Diversifikation

Eine Möglichkeit besteht darin, das Risiko zu minimieren, indem man sein Vermögen auf verschiedene Anlageklassen und Finanzinstrumente verteilt. Eine breite Diversifikation kann dazu beitragen, Verluste in einer bestimmten Anlageklasse oder einem bestimmten Finanzinstrument auszugleichen.

Einlagensicherung

Viele Länder haben Einlagensicherungssysteme, die die Einlagen von Privatkunden bei Banken schützen. Es ist sinnvoll, sich über die genauen Bedingungen und den Umfang der Einlagensicherung zu informieren.

Informierte Entscheidungen

Es ist wichtig, vor jeder Anlageentscheidung ausführlich zu recherchieren und sich über die Anlageklasse, das Unternehmen oder das Finanzinstrument zu informieren. Die Bewertung von Risiken und Chancen kann dazu beitragen, unerwartete Verluste zu vermeiden.

Begrenzung der Anlagesumme

Sparer sollten ihre Anlagen in einem angemessenen Verhältnis zu ihrem Gesamtvermögen begrenzen, um Verluste zu minimieren.

Vermeidung von spekulativen Anlagen

Es ist ratsam, spekulative Anlagen mit hohem Risiko zu vermeiden, es sei denn, man hat eine fundierte Kenntnis des Finanzinstruments und der Anlageklasse.

Beratung durch einen Finanzexperten

Wenn man sich unsicher ist oder keine Zeit oder Erfahrung hat, um sich selbst um seine Anlagen zu kümmern, kann es sinnvoll sein, einen Finanzexperten zu konsultieren, der bei der Auswahl und Verwaltung von Anlagen unterstützen kann.

Es ist wichtig zu betonen, dass jede Anlage mit einem gewissen Risiko verbunden ist und es keine 100% sichere Möglichkeit gibt, sein Geld anzulegen. Eine ausgewogene und informierte Anlagestrategie kann jedoch dazu beitragen, das Risiko von Verlusten zu minimieren.

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